👉Die schizoide Persönlichkeitsstörung und ihre Sicht auf die Welt: „Ich komme mit anderen Menschen nicht klar und bin deshalb lieber alleine“.

👉Symbolisch könnte man ihn auch als Einsiedler bezeichnen, der wie unter einer „Käseglocke“ zu leben scheint. Er ist quasi nach außen und innen abgegrenzt, es kommt nur wenig rein und auch nur wenig raus. Das macht sich unter anderem dadurch bemerkbar, dass er kaum Emotionen zeigt und unterkühlt und distanziert wirkt. Er ist auch wenig emphatisch und kann sich nur sehr schwer in die Gefühle und das Denken anderer Menschen hineinversetzen. Das hat zur Folge, dass er sich oft unabsichtlich wie ein „Elefant im Porzellanladen“ benimmt und durch exzentrisches Verhalten auffällt (so kann er z. B. bei einer Beerdigung dadurch auffallen, dass er keinerlei Mitgefühl zeigt und in Freizeitbekleidung erschienen ist).

Generell hat er an Dingen, die in irgendeiner Form mit Emotionen und Spaß zu tun haben, wenig Interesse (z.B. Partys, Sport, Sexualität).

Er lebt in der Regel zurückgezogen, legt wenig Wert auf soziale Kontakte, hat kaum Freunde und lebt nur sehr selten in Partnerschaften.

 

👉ICD 10 KRITERIEN

Mindestens vier der folgenden Eigenschaften oder Verhaltensweisen müssen vorliegen:

  1. wenn überhaupt, dann bereiten nur wenige Tätigkeiten Freude,
  2. emotionale Kühle, Distanziertheit oder abgeflachter Aspekt,
  3. reduzierte Fähigkeit, warme, zärtliche Gefühle für andere oder Ärger auszudrücken,
  4. erscheint gleichgültig gegenüber Lob oder Kritik von anderen,
  5. wenig Interesse an sexuellen Erfahrungen mit einem anderen Menschen (unter Berück-sichtigung des Alters),
  6. fast immer Bevorzugung von Aktivitäten, die alleine durchzuführen sind
  7. übermäßige Inanspruchnahme durch Fantasien und Introvertiertheit,
  8. hat keine oder wünscht keine engen Freunde oder vertrauensvollen Beziehungen (oder höchstens eine),
  9. deutlich mangelhaftes Gespür für geltende soziale Normen und Konventionen; wenn sie nicht befolgt werden, geschieht das unabsichtlich.

 

Quelle: Berger, Psychische Erkrankungen, 6. Auflage, Kapitel 21.6.5., Seite 664-671

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden