Menschen mit einer ängstlich vermeidende Persönlichkeitsstörung und Ihre Sicht auf die Welt: „Ich bin nichts wert. Andere sind sowieso besser als ich, können mehr, sehen besser aus. Wenn andere mich näher kennen, sehen sie, dass ich nichts kann“.

👉Gleichzeitig haben die Menschen mit einer ängstlich vermeidende Persönlichkeitsstörung das starke Bedürfnis, anerkannt und geliebt zu werden. Aus dieser Einstellung heraus resultieren unterschiedliche Verhaltensweisen: Grundsätzlich versuchen sie, allen Situationen aus dem Weg zu gehen, in denen sie kritisiert werden könnten. So suchen sie nur näheren Kontakt zu Menschen, von denen sie keine Kritik zu erwarten haben, gehen Konflikten aus dem Weg und vermeiden soziale Kontakte (Partys, mit Gruppen etwas unternehmen). Diese Lebenseinstellung führt in der Regel dazu, dass die Menschen unzufrieden mit sich und ihrem Leben sind (im Gegensatz zu anderen Persönlichkeitsstörungen, liegt hier also eher eine Ich-Dystonie vor), weil sie sich zwar Nähe wünschen, aber keine Nähe zulassen können und auf Grund ihrer „Konfliktscheue“ auch meist beruflich nicht erfolgreich sind.

 

👉ICD 10 KRITERIEN 

Mindestens vier der folgenden Eigenschaften oder Verhaltensweisen müssen vorliegen:

1. andauernde und umfassende Gefühle von Anspannung und Besorgtheit,
2. Überzeugung, selbst sozial unbeholfen, unattraktiv oder minderwertig im Vergleich mit anderen 
    zu sein,
3. übertriebene Sorge, in sozialen Situationen kritisiert oder abgelehnt zu werden,
4. persönliche Kontakte nur, wenn Sicherheit besteht, gemocht zu werden,
5. eingeschränkter Lebensstil wegen der Bedürfnisse nach körperlicher Sicherheit,
6. Vermeidung beruflicher oder sozialer Aktivitäten, die intensiven zwischenmenschlichen Kontakt 
    bedingen, aus Furcht vor Kritik, Missbilligung oder Ablehnung.

 

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Mehr Informationen

 

Quelle: Berger, Psychische Erkrankungen (Auflage 6), Kapitel 21.6.2