Interpersonelle Therapie (IPT) ist eine Form der psychotherapeutischen Behandlung, die darauf abzielt, die zwischenmenschlichen Beziehungen und sozialen Faktoren bei psychischen Erkrankungen zu verbessern.
Begründer:
Die Interpersonelle Therapie wurde in den 1970er Jahren von den Psychologen Gerald L. Klerman und Myrna M. Weissman entwickelt. Sie basierten ihre Arbeit auf den Konzepten von Harry Stack Sullivan, einem bedeutenden Vertreter der interpersonalen Psychiatrie.
Einflüsse:
Die Interpersonelle Therapie integriert Elemente aus verschiedenen psychotherapeutischen Richtungen, darunter die Psychoanalyse, die kognitive Verhaltenstherapie und die systemische Therapie. Diese unterschiedlichen Einflüsse ermöglichen einen ganzheitlichen Ansatz zur Behandlung psychischer Erkrankungen.
Therapeutischer Ansatz:
Der zentrale Ansatz der Interpersonellen Therapie besteht darin, dass psychische Probleme in engem Zusammenhang mit zwischenmenschlichen Beziehungen und sozialen Kontexten stehen. Die Therapie konzentriert sich auf die Verbesserung dieser Beziehungen und die Bewältigung aktueller Probleme, die zur Entwicklung oder Aufrechterhaltung psychischer Symptome beitragen.
Phasen der Therapie:
Die Interpersonelle Therapie verläuft normalerweise in drei Hauptphasen:
A: Diagnostische Phase: Der Therapeut bewertet die aktuellen Symptome, untersucht die zwischenmenschlichen Beziehungen des Patienten und identifiziert die relevanten Problembereiche.
B: Hauptphase: Der Fokus liegt auf der Arbeit an den identifizierten Problembereichen. Es können verschiedene Schwerpunkte gesetzt werden, wie z.B. Rollenübergänge, Konflikte, Trauer oder soziale Isolation. Der Therapeut und der Patient arbeiten gemeinsam daran, neue Bewältigungsstrategien zu entwickeln und die zwischenmenschlichen Beziehungen zu verbessern.
C: Abschlussphase: Die Therapie wird reflektiert, die Fortschritte des Patienten werden überprüft, und es werden Pläne für den Übergang nach der Therapie entwickelt.
Anzahl der Sitzungen:
Die Anzahl der Therapiesitzungen variiert je nach individuellem Bedarf und den Zielen des Patienten. In der Regel umfasst eine vollständige Interpersonelle Therapie jedoch 12 bis 16 Sitzungen, die über einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten stattfinden
Anwendungsbereiche:
Die Interpersonelle Therapie wird heute zur Behandlung einer Vielzahl von psychischen Erkrankungen eingesetzt, insbesondere bei affektiven Störungen wie Depressionen und bipolaren Störungen.
Sie hat sich auch als wirksam bei der Behandlung von Essstörungen, Angststörungen und posttraumatischen Belastungsstörungen erwiesen.
Quellen:
https://www.dg-ipt.de/was-ist-ipt
https://de.wikipedia.org/wiki/Interpersonelle_Psychotherapie