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Über Sven Krieger

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Worin liegt der Unterschied zwischen einer paranoiden Schizophrenie und einem dissoziativen Besessenheitszustand?

2023-05-03T11:04:21+02:003. Mai 2023|Tags: |

Worin liegt der Unterschied zwischen einer paranoiden Schizophrenie und einem dissoziativen Besessenheitszustand? Auf den ersten Blick könnte man denken „Naja, das wirkt ja beides ziemlich verrückt. Gibt es da eigentlich Unterschiede?“ Auf die Frage kann man Antworten: „Ja, Unterschiede gibt es. Beim genaueren Hinsehen sind sie auch relativ deutlich“. Den Unterschied werde ich versuchen an Hand der Ursachen und den Symptomen deutlich zu machen:   Kurze Definition: Paranoide Schizophrenie Auch wenn Schizophrenie übersetzt „Spaltungsirrsinn" heißt, ist die Psyche nicht „gespalten“ , sondern einzelne Funktionen der Psyche sind schwer gestört und ergeben so das Krankheitsbild. Im Falle der paranoiden Schizophrenie stehen sog. psychotische Symptome im Vordergrund der Erkrankung: Wahrnehmungsstörungen (akustische Halluzinationen), Wahnvorstellungen und psychotischen Ich-Störungen. In der Regel sind aber auch noch andere Bereiche betroffen: Störungen der Affektivität (z.B. einer depressiven Stimmung), der Antrieb, die Psychomotorik (hyper-oder hypo) und das Denkens (formale Denkstörungen, z.B. Neologismen). Dissoziative Besessenheitszustände Hier sind die Betroffenen der festen Überzeugung von einer fremden Macht besessen zu sein. Die Betroffenen können plötzlich ihre Persönlichkeit, ihre Stimme, ihre Sprache, ihre Haltung oder ihre Handlungen ändern und sich wie eine andere Person oder ein anderer Geist fühlen. Oft besteht nach dem Abklingen der Symptome für den Krankheitszeitraum eine Amnesie.   [...]

Interpersonelle Therapie

2023-04-27T16:35:44+02:001. Mai 2023|Tags: , , |

Interpersonelle Therapie (IPT) ist eine Form der psychotherapeutischen Behandlung, die darauf abzielt, die zwischenmenschlichen Beziehungen und sozialen Faktoren bei psychischen Erkrankungen zu verbessern. Begründer: Die Interpersonelle Therapie wurde in den 1970er Jahren von den Psychologen Gerald L. Klerman und Myrna M. Weissman entwickelt. Sie basierten ihre Arbeit auf den Konzepten von Harry Stack Sullivan, einem bedeutenden Vertreter der interpersonalen Psychiatrie.   Einflüsse: Die Interpersonelle Therapie integriert Elemente aus verschiedenen psychotherapeutischen Richtungen, darunter die Psychoanalyse, die kognitive Verhaltenstherapie und die systemische Therapie. Diese unterschiedlichen Einflüsse ermöglichen einen ganzheitlichen Ansatz zur Behandlung psychischer Erkrankungen.   Therapeutischer Ansatz: Der zentrale Ansatz der Interpersonellen Therapie besteht darin, dass psychische Probleme in engem Zusammenhang mit zwischenmenschlichen Beziehungen und sozialen Kontexten stehen. Die Therapie konzentriert sich auf die Verbesserung dieser Beziehungen und die Bewältigung aktueller Probleme, die zur Entwicklung oder Aufrechterhaltung psychischer Symptome beitragen.   Phasen der Therapie: Die Interpersonelle Therapie verläuft normalerweise in drei Hauptphasen: A: Diagnostische Phase: Der Therapeut bewertet die aktuellen Symptome, untersucht die zwischenmenschlichen Beziehungen des Patienten und identifiziert die relevanten Problembereiche. B: Hauptphase: Der Fokus liegt auf der Arbeit an den identifizierten Problembereichen. Es können verschiedene Schwerpunkte gesetzt werden, wie z.B. Rollenübergänge, Konflikte, Trauer oder soziale Isolation. Der Therapeut und der [...]

Sich schreibend den eigenen Ängsten nähern

2023-04-26T14:22:31+02:0027. April 2023|Tags: , , , |

Vielleicht kennst du das auch, dass Ängste, dich daran hindern, dein Leben so frei zu leben, wie du es gern tun würdest. Vielleicht ist es aber auch so, dass unbewusste Ängste dein Leben sabotieren und dir immer wieder den Weg verbauen.  Beides ist nicht schön und vor allem oft auch mit weiteren Angst-, Scham- und Schuldgefühlen verbunden. Denn egal, ob dir bewusst ist, wieso du deine Ziele oft nur auf Umwegen erreichst oder nicht,  fühlst du dich in solchen Situationen vielleicht anders, als die Anderen oder auch fremd in deinem eigenen Leben.  Egal, ob offen oder verdeckt, dienen solche Muster nicht im eigentlichen Sinne der Sabotage, sondern dem eigenen Schutz. Irgendwann, vermutlich in der Kindheit, hast du in einer ähnlichen Situation schlechte Erfahrungen gemacht. Deine Psyche versucht nur dich vor einer Wiederholung solcher Erfahrungen zu schützen. Im Einzelfalle kann dies auch sinnvoll sein, doch meist ist es so, dass es zwischendurch nie ein up-date gab. Der Anteil mit den schlechten Erfahrungen hat nicht mitbekommen, dass du inzwischen erwachsen geworden bist und deine Kompetenzen ausgebaut hast. Du bist längst in der Lage, eine solche Situation zu bewältigen. Und falls doch nicht, wäre es doch im Rahmen deiner Möglichkeiten, die nötigen Maßnahmen [...]

Muss man Psychopharmaka Ein-und Ausschleichen?

2023-04-26T13:31:25+02:0026. April 2023|Tags: , , |

Erst einmal zur Begrifflichkeit "Ein-und Ausschleichen…was ist damit gemeint? Das Ein- und Ausschleichen von Psychopharmaka bezieht sich auf die schrittweise Erhöhung oder Reduzierung der Dosis.   Dann zur Beantwortung der Frage: Ja, in der Regel sollte man Psychopharmaka langsam einschleichen und ausschleichen, um Nebenwirkungen zu minimieren und den Körper an die Veränderungen zu gewöhnen. Ein schnelles Absetzen von Psychopharmaka kann zu Entzugserscheinungen führen und das Risiko von Rückfällen erhöhen. Wie schnell man ein- oder ausschleicht, hängt von der Art des Medikaments und der individuellen Situation ab.   Ausnahmen: Es gibt einige Fälle, in denen ein schnelleres Ein-oder Ausschleichen von Psychopharmaka angezeigt sein kann, z.B. wenn akute Nebenwirkungen auftreten oder eine rasche Wirkung des Medikaments notwendig ist. In bestimmten Situationen kann auch eine abrupte Absetzung von Psychopharmaka erforderlich sein, z.B. wenn schwere allergische Reaktionen oder lebensbedrohliche Nebenwirkungen auftreten. In jedem Fall sollte ein schnelles Ein- oder Ausschleichen nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.

Katathymes Bilderleben

2023-04-18T09:35:08+02:0018. April 2023|Tags: , , |

Katathymes Bilderleben (Katathym Imaginative Psychotherapie) ist eine psychotherapeutische Methode. Es handelt sich dabei um ein tiefenpsychologisch fundiertes Verfahren, das von dem Psychoanalytiker Hanscarl Leuner in den 1950er Jahren entwickelt wurde. Das Ziel der katathymen Therapie ist es, unbewusste Konflikte und Emotionen, die tief im Inneren des Patienten verborgen sind, ans Licht zu bringen und zu bearbeiten. Im Zentrum der Therapie steht dabei die Vorstellungskraft des Patienten, die durch gezielte Anleitung und Symbolarbeit des Therapeuten aktiviert wird. Ablauf einer katathymen Therapiesitzung: Entspannungsübungen: Die Sitzung beginnt oft mit Entspannungsübungen, um den Patienten in einen ruhigen und zugänglichen Zustand zu versetzen. Vorstellung eines Symbols*: Der Therapeut stellt dem Patienten ein Symbol vor, das er in seiner Vorstellungswelt verankern soll. Dieses Symbol dient als Leitmotiv für die folgende Therapiesitzung. Imaginationsübungen: Der Patient wird aufgefordert, eine entspannte Haltung einzunehmen und sich das Symbol des Therapeuten vorzustellen. Er soll sich dabei in eine Geschichte hineinversetzen, die er selbst gestaltet und die dem Symbol eine Bedeutung gibt. Symbolarbeit: Der Therapeut arbeitet während der Vorstellung des Patienten mit dem Symbol und fragt gezielt nach Empfindungen, Bildern und Assoziationen. Dadurch werden unbewusste Konflikte und Emotionen aufgedeckt und bearbeitet. Reflexion: Am Ende der Sitzung reflektiert der Therapeut mit dem Patienten das Erlebte [...]

Welche Psychotherapierichtung hilft am besten?

2023-04-13T08:34:19+02:0013. April 2023|Tags: , |

Natürlich ist es nicht verwunderlich, wenn man die Vertreter unterschiedlicher Therapierichtungen fragt, dass sie oft ihre für DIE effektivste halten. Teilweise gibt es richtige Glaubenskriege. Wenn man Studien glaubt, sind solche Auseinandersetzungen eigentlich unnötig. Sie belegen, dass sie alle wirken, es aber keine signifikanten Unterschiede in der Wirksamkeit gibt, wenn sie direkt miteinander verglichen werden. Ein Beispiel: "The Efficacy of Psychological Therapies: A Meta-Analysis": Diese Studie wurde 2018 veröffentlicht und analysierte 122 Studien, die die Wirksamkeit von Psychotherapie bei verschiedenen psychischen Störungen untersuchten. Die Ergebnisse zeigten, dass Psychotherapie im Vergleich zu Kontrollbedingungen (z.B. Wartelisten, Placebo oder keine Behandlung) eine signifikante Wirkung hatte. Es gab jedoch nur geringe Unterschiede in der Wirksamkeit zwischen den verschiedenen Psychotherapiemethoden.

Den Blick weiten durch Schreiben – Teil 3

2023-04-12T08:05:40+02:0012. April 2023|Tags: , , , |

Im dritten Teil (Den Blick weiten durch Schreiben – Teil 3) soll es darum gehen, dich aus den Fängen eines Problems zu holen. Manche Probleme erscheinen so übermächtig, dass wir uns ihnen völlig ausgeliefert fühlen.  Wenn auch dein Leben von einem Problem überschattet oder gar bestimmt wird, dann sollen dir die folgenden Aufgaben helfen, das Problem hinter dir zu lassen oder zumindest deine Ohnmacht zu überwinden, um es zu bewältigen.  Wer bin ich ohne mein Problem?   Anleitung -1- Benenne dein Problem mit einem Wort. Was du benennen kannst, kannst du fassen und es wird bereits ein Stück seiner Macht beraubt.  Anleitung -2- Wer bist du ohne das Problem?  Beschreibe den optimalen Zustand, wenn du dein Problem überwunden hast bzw. wenn du es entspannt händeln kannst.  Wie geht es dir nun nach dem Schreiben? Wenn du positive Emotionen verspürst, versuche diese in dir zu verankern. So kannst du sie dir immer wieder holen, wenn es gerade zu viel ist.  Anleitung -3- Welche Wirkung hat das Problem?  Lege eine Tabelle an, in der deine Emotionen, Gedanken, körperlichen Reaktionen, soziale und ggf. spirituelle Folgen notierst.  Lies dir deine Tabelle nochmal durch. Welche Hauptaufgabe hat dein Problem? Welches andere Problem löst es für [...]

Wernicke-Enzephalopathie

2023-04-12T07:56:19+02:0012. April 2023|Tags: , , |

Auch nicht wirklich prüfungsrelevant, aber trotzdem interessant: Durch was werden die Symptome einer Wernicke-Enzephalopathie hervorgerufen? Was passiert da im Gehirn? Die Schädigungen im Gehirn, die bei der Wernicke-Enzephalopathie auftreten, werden hauptsächlich durch den Mangel an Thiamin verursacht. Thiamin ist ein wichtiger Bestandteil des Energie-Stoffwechsels in den Zellen, einschließlich der Nervenzellen, und spielt eine wichtige Rolle bei der Synthese von Neurotransmittern, die für die Übertragung von Signalen zwischen den Nervenzellen notwendig sind. Wenn der Körper nicht genug Thiamin bekommt, können die Nervenzellen nicht ausreichend Energie produzieren, um ihre normalen Funktionen aufrechtzuerhalten. Die Folge ist, dass diese Zellen absterben oder beschädigt werden und es durch Schädigungen der Blutgefäße zu Einblutungen kommt. Insbesondere betroffen sind die Nervenzellen und Gliazellen in bestimmten Hirnregionen, die für die Steuerung der: Augenbewegungen (hierbei kommt es zu unwillkürlichen, schnellen Augenbewegungen, die als Nystagmus bezeichnet werden),  der Koordination der Muskelbewegungen (Gangstörungen, Ataxie: Die Betroffenen haben Schwierigkeiten beim Gehen, da ihre Koordination und Balance gestört sind)  und der Verarbeitung von sensorischen Informationen verantwortlich sind (z.B. Doppelbilder sehen) Darüber hinaus kann ein Thiaminmangel auch zu einer erhöhten Produktion von freien Radikalen führen, die Zellen schädigen und Entzündungen im Gehirn verursachen können. Die Kombination aus Energiemangel und Entzündungen kann zu einer fortschreitenden [...]

Wie wirkt Psychotherapie?

2023-04-09T14:18:12+02:009. April 2023|Tags: , |

Es gibt eine Vielzahl von Studien, die untersucht haben, welche Faktoren bei einer Psychotherapie wirksam sind. Es wird davon ausgegangen, dass die Wirksamkeit einer Psychotherapie durch eine Kombination aus verschie-denen Faktoren bestimmt wird, darunter die Therapie-methode, der Therapeut, die therapeutische Beziehung, die Patientenmerkmale und die Kontextfaktoren. Je nach Studie variiert die prozentuale Bedeutung der unterschiedlichen Faktoren erheblich. Trotz aller Unterschiede kann man Tendenzen erkennen. Diese Tendenzen habe ich euch einmal zusammen-gefasst: Einteilung der Faktoren nach ihrem Wirkungsgrad: 20-60% Therapeutische Beziehung 15-30% Patientenfaktoren (Therapiemotivation, die Persönlichkeit und die schwere der Symptomatik) 15-20% Psychotherapeutische Techniken und Methoden 15-20% Kontextfaktoren (Umgebung, in der die Therapie stattfindet, einschließlich der Einstellung und Erwartungen des Patienten) 15% Placeboaffekt Fazit: Was ich am spannendsten finde: Die psychotherapeutischen Methoden sind zwar wichtig, aber nur ein Faktor von vielen. Insgesamt viel wichtiger scheint die "menschliche Komponente" zu sein....die therapeutische Beziehung, wie sehr ist der Therapeut von seiner Methode überzeugt, wie sehr glaubt der Patient, dass die Methode wirkt, welche Voraussetzungen bringt der Patient mit in die Therapie (z.B.Motivation), fühlt der Patient sich in dem Praxis-Ambiente wohl....usw.   Quellen (Auswahl): Flückiger, C., Del Re, A. C., Wampold, B. E., & Horvath, A. O. (2018). The Alliance in Adult Psychotherapy: A [...]

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