Routinen sind oft als solide, aber etwas langweilig verschrien. In diesem Artikel wollen wir anschauen, wieso Schreibroutine dennoch mehr, als tägliches stumpfes Tagesbuchschreiben sein kann.  

Warum sind Routinen wichtig?

Routinen erleichtern uns Menschen das Leben. Sie strukturieren uns den Alltag, vereinfachen Abläufe und helfen uns das Leben zu verstehen, indem sie das große Ganze in kleine verstehbare und vertraute Happen teilen. Außerdem bringt Routine noch mit sich, dass wir Tätigkeiten häufig ausführen und so immer sicherer in ihnen werden.

Schreiben sagt man, sei auch nur ein Handwerk. Und tatsächlich, umso öfter wir schreiben, desto leichter fällt es uns.  Das heißt vielleicht nicht, dass wir zum Bestsellerautor werden, aber wir werden schneller ins Schreiben kommen und es wird uns auch flüssiger von der Hand gehen. Vor allem wird es leichter, sich emotional auszudrücken, sofern man, dass in seinem Texten übt. 

 

Wieso macht es Sinn regelmäßig schreiben?

Regelmäßiges Schreiben bringt zahlreiche positive Effekte mit sich. Es fördert unsere emotionalen und sozialen Kompetenzen. Wir lernen uns selbst immer besser auszudrücken. Dadurch können wir uns auch immer leichter in andere hineinversetzen.  Außerdem können wir uns schreibend mit Problemstellungen auseinandersetzen und so unsere Problemlöse- und Konfliktfähigkeiten ausbauen.  Darüber hinaus, profitiert auch unser Körper. Denn durch den Ausbau der oben genannten Fähigkeiten, wird Stress reduziert und dadurch verbessern sich unsere Immunparameter. Dies gilt umso mehr, je weniger die Fähigkeiten vorher ausprägt waren.  

Schreiben hilft uns im Alltag, den Stress abzubauen, komplexe Sachverhalte zu verstehen, den Standpunkt zu wechseln und eine andere Perspektive einzunehmen. 

 

Was ist regelmäßig?

Was bedeutet nun regelmäßig? Das muss jeder für selbst definieren. Am besten ist natürlich täglich zu schreiben. Dabei reichen schon weinige Minuten, um einen Nutzen zu erreichen. Wer es aber nur an den Wochenenden schafft, wird auch schon merken, dass sich etwas verändert.  Wichtig ist, dass sich eine gewisse Routine bildet, denn auch das bringt schon eine gewisse Entspannung und Sicherheit mit sich.  

 

Und was soll ich schreiben?

Wenn du regelmäßig schreibst, ohne einen konkreten Anlass zu haben, wirst du merken, dass du vielleicht vor einem weißen Blatt sitzt oder einem leeren Monitor und nicht weißt, was du schreiben sollst. Dann können Schreibanleitungen helfen. 

Wenn man nicht weiß, was man schreiben soll, kann man das Augenmerk darauf richten, wie man schreibt. Im Anschluss biete ich euch einige Möglichkeiten, die ihr zum täglichen Schreiben nutzen könnt. Sie sind schnell und einfach umzusetzen und haben dennoch einen großen Nutzen. 

Mindmap

Mindmaps sind sozusagen ein Abbild unseres Gehirns. So wie die Informationen sich zu einem Reizwort ergeben, so sind sie auch neuronal miteinanderverbunden.  Aktivieren wir eine Information im Gehirn, so ist diese noch mit anderen verbunden und kann dadurch aktiviert werden. Mindmaps haben den Vorteil, dass wir mit ihnen sehr komplexe Sachverhalte knapp zusammenfassen können. Sie folgen keiner Reihenfolge und wir können sie jederzeit ergänzen. 

Außerdem haben Mindmaps als assoziative Methode sehr großen Zugriff auf unser unbewusstes Wissen. Denn auch weiter entfernt angebunden Informationen, die gar nicht im Bewusstsein sind, können wir durch Mindmaps aktivieren. Dadurch können sich ganz neue Details ergeben. 

Gedicht

Gedichte zu schreiben, macht vielen Menschen Angst, da es sie an ihre Schulzeit erinnert. Doch hier meine ich nicht stilistisch ausgefeilte Gedichte. Wichtig ist beim emotionalen Schreiben vor allem, dass sie das Erleben zum Ausdruck bringen. Der große Vorteil von Gedichten ist, dass sie sich auf wenige Worte beschränken, die dadurch besonders mit Bedeutung aufgeladen werden. Dies und auch das dichte Beieinander der Wörter, kann dich auch zu neuen Einsichten bringen. 

Dialoge

Wenn wir Sachverhalte, Probleme mit Menschen, innere Anteilen oder auch körperliche Symptome in einem Dialog darstellen, geben wir ihnen Stimmen. Dies kann dich zu überraschenden Einblicken bringen in die Dynamik von Symptomen, von Beziehungen, Kommunikationen und inneren Anteilen ergeben. 

Traumtagebuch

Du kannst auch deine Träume notieren und sie schreibend deuten. Die Kombination aus der Deutung von Texten und Träumen und vielleicht sogar noch Bildern und Symptomen sind wie ein großes Puzzle. Jede Information ist wie ein Puzzleteil und hilft das Bild zusammenzusetzen.  Zum Thema Traumdeutung werde ich noch einen gesonderten Artikel schreiben. 

 

Schreibanleitung

Versuche dich in der nächsten Woche in den verschiedenen Schreibmethoden. Versuche dabei festzustellen, welche dir liegen und welche nicht. Beachte dabei auch, dass sie vielleicht je nach Situation besser oder schlechter für dich geeignet sind. 

Nutze dazu das aktuelle Tagesgeschehen und versuche schreibend in den verschiedenen Formen darüber zu reflektieren. 

Ich hoffe du hast viel Freude dabei.