Ausbildung Heilpraktiker Psychotherapie

Vielleicht kennst du das auch, dass Ängste, dich daran hindern, dein Leben so frei zu leben, wie du es gern tun würdest. Vielleicht ist es aber auch so, dass unbewusste Ängste dein Leben sabotieren und dir immer wieder den Weg verbauen.  Beides ist nicht schön und vor allem oft auch mit weiteren Angst-, Scham- und Schuldgefühlen verbunden. Denn egal, ob dir bewusst ist, wieso du deine Ziele oft nur auf Umwegen erreichst oder nicht,  fühlst du dich in solchen Situationen vielleicht anders, als die Anderen oder auch fremd in deinem eigenen Leben. 

Egal, ob offen oder verdeckt, dienen solche Muster nicht im eigentlichen Sinne der Sabotage, sondern dem eigenen Schutz. Irgendwann, vermutlich in der Kindheit, hast du in einer ähnlichen Situation schlechte Erfahrungen gemacht. Deine Psyche versucht nur dich vor einer Wiederholung solcher Erfahrungen zu schützen. Im Einzelfalle kann dies auch sinnvoll sein, doch meist ist es so, dass es zwischendurch nie ein up-date gab. Der Anteil mit den schlechten Erfahrungen hat nicht mitbekommen, dass du inzwischen erwachsen geworden bist und deine Kompetenzen ausgebaut hast. Du bist längst in der Lage, eine solche Situation zu bewältigen. Und falls doch nicht, wäre es doch im Rahmen deiner Möglichkeiten, die nötigen Maßnahmen einzuleiten. 
 

Wieso sollte man sich die eigenen Ängste anschauen?

Das fatale an diesen Mustern ist obendrein, das sie zur Generalisierung neigen. Und so wirst du dich immer häufiger fürchten. Das wiederum wird dein Leben immer weiter einschränken. 

Daher möchte ich dich einladen mit diesen Anleitungen zu versuchen, deine Ängste aufzudecken, anzuerkennen und zu überwinden.  

 

Bekannte Ängste 

Anleitung -1- 

  • Benenne deine Angst in einem Satz so klar, wie es dir möglich ist. 
  • Reduziere deine Angst im nächsten Schritt auf ein einziges Wort. 
  • Notiere nun ringsum alles, was dir dazu spontan, ohne langes Nachdenken dazu einfällt. 

Anleitung -2-

  • Kreiere eine Superhelden/in, dem alles möglich ist. Er/Sie kann alle Ängste überwinden. Schreibe eine Geschichte. Wie er/sie es, mit seinen Ängsten umzugehen?
  • Wie bist du bisher mit deinen Ängsten umgegangen. Mach dir Notizen dazu. 
  • Worin besteht der Unterschied zu deinem/r Superhelden/in?

Anleitung -3-

  • Komme mit deiner Angst ins Gespräch und frage sie, was sie dir zu sagen hat. Wovor möchte sie dich bewahren und wobei möchte sie dir helfen.  
  • Schreibe deiner Angst einen Brief. Bedanke dich bei ihr und teile ihr mit, dass du ab jetzt selbst diese Aufgaben übernehmen kannst und dass sie sich zur Ruhe setzen kann. 

 

Unbewusste Ängste

Wahrscheinlich kennst du das auch. Du bist Feuer und Flamme für etwas, doch kurz bevor du das Ziel erreichst oder wenn du es endlich erreicht hast, erscheint es dir plötzlich völlig wertlos. Oder du bist frisch verliebt und wenn der Traumpartner dich endlich erhört, dann bekommst du plötzlich Zweifel und bist dir deiner Gefühle nicht mehr so sicher.  Dahinter stehen unbewusste Ängste. Sie können auch der Grund sein, wieso immer dann, wenn du kurz davor bist, dein Ziel zu erreichen, irgendeine Katastrophe über dich hereinbricht und du das schon sicher geglaubte Ziel dann doch verfehlst. 

Hinter solchen Ängsten stehen frühe Erfahrungen, in der Bindungen zu unseren frühesten Bezugspersonen, im Normalfalle unseren Eltern. Haben sie es geschafft, dass du dich gesehen, geliebt und verstanden fühltest und konnten deine Bedürfnisse erfüllen, dann hast du sich sicherlich zu einem Menschen entwickelt mit Urvertrauen. Dir werden die oben beschrieben Phänomene wohl eher nicht bekannt sein. 

Doch dies ist nicht so selbstverständlich, wie man meinen möchte. Viele haben Trennungen erlebt und Mangelerfahrungen gemacht. Sie konnten nicht die Erfahrung machen, rundum geliebt, verstanden und versorgt zu sein. Dahinter müssen nicht immer lieblose Eltern stehen. Manchmal sind schlicht die Umstände ungünstig. Und auch bemühte Eltern können scheitern. Denn auch sie tragen oft schon eine schwere Last aus den eigenen Bindungserfahrungen und den Generationen vor uns. 

Macht ein Kind die Erfahrung, dass es nicht sicher ist in dieser Welt, reagiert es mit unsicheren Bindungsstilen. Da gibt es zum einen den ängstlich -klammernden Typ, der wie ein kleiner Klammeraffe, alles festhalten will und es eben dadurch verliert. Oder der ängstlich-vermeidende Typ, der vermeintlich nichts und niemanden braucht und zum anderen gibt es noch den ambivalenten Typ. Er versucht Nähe aufzubauen, kann sie aber letztlich nicht ertragen und tut alles, um wieder Abstand herzustellen. 

Dieses Bindungssystem hat Einfluss auf alles, was uns liebt und teuer ist. Also neben Beziehungen, auch alle unsere beruflichen, wie privaten Ziele. Nur wenn man das versteht, kann man die hinter dem Scheitern stehenden Muster entlarven. 

 

Anleitung -1-

  • Wähle dir einen Bereich oder ein Muster, das dir Sorge bereitet, weil du in diesem Bereich oder aufgrund dieses Musters deine Ziele schon des Öfteren nicht erreicht hast.  Solche Muster können zum Beispiel auch Krankheiten sein, die dich immer wieder daran hindern, wirklich erfolgreich zu sein, in dem, was du tust. 
  • Beschreibe das Muster oder Problem in einem Satz. 
  • Schreibe eine Geschichte, in der drei Personen das gleiche Problem haben. Beschreibe, wie sie damit umgehen. Es müssen keine perfekten Lösungen sein. Sie dürfen auch scheitern. 
  • Wähle dir eine der oben beschriebenen Lösungen und versetze dich nochmal hinein. Welche Gefühle ruft sie in dir hervor? Welche Ängste kommen vielleicht auf. Und was fürchtest du? Formuliere deine Befürchtungen. Wäre es wirklich so schlimm, wenn der schlimmste Fall eintreten würde? 
  • Was würde dir die Figur aus deinem Text raten?

 

Anleitung -2-

  • Wähle dir einen Bereich, in dem du dich blockiert fühlst. Spüre dich in eine typische Situation ein. An welche Person musst du spontan denken in diesem Zusammenhang?
  • Wie alt warst du, als du das erste Mal tief enttäuscht wurdest? Wenn du noch ein Kind warst, schreibe einen Dialog mit deinen Eltern und erkläre ihnen, was du in dieser Situation von ihnen gebraucht hättest. 
  • Warst du vielleicht allein und fühltest dich deiner Illusion beraubt, dass deine Eltern dich vor allem beschützen? Oder fühltest du dich ungerecht behandelt? Schreibe einen Dialog mit deinem inneren Ich und gibt ihm das, was er braucht. Sag ihm, dass er liebenswert ist, keine Schuld hat und was auch immer es braucht, damit er zur Ruhe finden kann. Nimm ihn auch in den Arm, wenn er das möchte. Gibt ihm das, was er sich von deinen Eltern gewünscht hätte. 
  • Lies dir den Text noch einmal durch. Schließe dann die Augen und lass den Anteil vor deinem inneren Auge ganz klein schrumpfen. Nimm ihn auf die Hand und lass ihn in dein Herz hüpfen. Dort kann er ab nun in Sicherheit und Geborgenheit sein.